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Sonntag, 21. November 2010

Twitter-Marketing für KMUs


Der Mikroblogging-Dienst Twitter hat es in sich. Wer das erste Mal auf Twitter stösst, der wird sich über die Begriffe und Zeichen, die man in den einzelnen Tweets findet, bestimmt wundern. Wenn Sie auch noch zu denjenigen gehören, für die Hashtag, @Username und Co. ein Fremdwort ist, empfiehlt es sich, den letzten Eintrag über Twitter zu lesen. Dort wird dem Leser ein kurzer Einblick in die Twitter-Welt gegeben und die wichtigsten Begriffe erklärt. Dieses Mal liegt nun der Schwerpunkt auf Marketing mit Twitter und somit darauf, wie Twitter in Unternehmen erfolgreich eingesetzt werden kann. 

Twitter hat nicht zum Ziel eine aggressive Werbeplattform für Unternehmen zu sein (wenn auch so manches Unternehmen dies gut und gerne vergisst), sondern im Mittelpunkt steht der persönliche Austausch zwischen den Usern. Dieses ungeschriebene Gesetz gilt es zu beachten, denn sonst kann man ganz schnell „auf die Nase“ fallen. Auf was man sonst noch achten sollte, wenn Twitter von einem Unternehmen für (indirekte) Marketingzwecke eingesetzt werden möchte, erfahren Sie hier: 

Ihr Profil
Damit Sie und Ihr Unternehmen einfacher erkannt werden, empfiehlt es sich, Ihr Firmenlogo als Profilbild zu wählen und den Hintergrund firmengetreu anzupassen. Wenn Sie Hilfe beim Gestalten Ihres Hintergrunds benötigen, hält twitback.com ein paar Optionen für Sie bereit.
Falls mehrere Mitarbeiter in die Twitter-Strategie involviert sind und fleissig mittwittern, dann sollten die Follower mittels eines Kürzels (^Kürzel) darüber informiert werden, wer gerade den neuesten Tweet verfasst hat.

Mithören statt wild drauflos twittern
Im Web 2.0 (und besonders auf Twitter) sollte grundsätzlich nicht aggressives Marketing betrieben, sondern es sollte eher dafür eingesetzt werden, um mit Usern auf einfache Art und Weise ins Gespräch zu treten und dabei wichtige Kontakte aufzubauen. Deshalb ist es essentiell, wenn Sie sich täglich Zeit nehmen, um bei Ihren Followern reinzuhören, auf Fragen zu antworten oder bei Problemfällen mit Ihren Produkten umgehend Unterstützung anzubieten. So machen Sie sich als pflichtbewusstes Unternehmen, das aktiv auf Kunden eingeht, ihre Bedürfnisse kennt und jederzeit gerne weiterhilft, einen Namen und die Zahl der Follower wird dementsprechend steigen.

Seien Sie für andere interessant
Nichts ist langweiliger als von einem Unternehmen ununterbrochen zu hören, wie toll es und seine Produkte sind. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich, kurz bevor Sie den Tweet posten, überlegen, ob der Inhalt für Ihre Follower wirklich interessant sein könnte. Denn: Ein Unternehmen, das Twitter nur für Werbezwecke nutzt, wird schnell keine Follower mehr haben. Nutzen Sie Twitter besser, um interessante Artikel, ein unterhaltendes YouTube-Video oder spannende Bilder von Flickr zu teilen. Alles ist erlaubt, sofern es zu Ihrer Strategie passt und frei von aggressiver Werbung ist.

Informationen und Probleme mitteilen
Geschäftsbezogene Informationen weiterzugeben, die für die Follower hilfreich sein können, wird von denselben äusserst geschätzt. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nutzen Twitter beispielsweise, um die Follower auf allfällige Verspätungen und Zugausfälle aufmerksam zu machen. Sobald ein Zug auch nur wenige Minuten zu spät abfährt, folgt ein automatischer Tweet und die Follower der SBB sind informiert. Geschäftsbezogene Informationen müssen aber nicht nur negativ sein, um auf Twitter Anklang zu finden: Falls Sie gerade eine tolle Aktion für eines Ihrer Produkte haben oder Sie ein tolles Gewinnspiel organisieren, wird dies (in den meisten Fällen) nicht als Werbung gewertet, sondern wird von der Community geschätzt.

Auf (eigene) Blogs und Websites verlinken
Wenn Sie einen eigenen Blog haben und dort gerade einen spannenden Artikel verfasst, auf einem anderen Blog etwas Interessantes gelesen oder in einem Forum einen hilfreichen Beitrag geschrieben haben, sollten Sie Twitter dazu nutzen, um via Link darauf aufmerksam zu machen. Wichtig dabei ist es, dass Sie zum Link einen Tweet verfassen, der nicht verrät was dahinter steckt und somit „Lust auf mehr“ macht. Damit Sie nicht unnötig viele Zeichen durch den Link verlieren, können Sie ihn über einen Verkürzungsdienst (beispielsweise bit.ly) verkürzen lassen. Ein kleiner Tipp: Wenn Sie sich bei bit.ly anmelden, wird automatisch eine Statistik für den Link erstellt und Sie können so verfolgen, wie viele Male der Link angeklickt wurde.
Und noch ein Tipp: Wenn Sie fleissig auf andere Websites und Blogs verlinken oder tolle Tweets retweeten, steigern Sie Ihre Bekanntheit und die Zahl Ihrer Follower wird sich entsprechend vergrössern.

Nachrichten sollen gesehen werden
Falls Sie etwas unheimlich Wichtiges/ Spannendes/ Lustiges twittern möchten, das so viele Leute wie möglich sehen sollten, ist es wichtig, dass Sie dies zur richtigen Zeit tun. Studien haben ergeben, dass besonders dienstags, mittwochs und donnerstags (während den Geschäftszeiten) am meisten Tweets gepostet werden. Nutzen Sie diese Erkenntnisse! Und falls Sie ganz sicher gehen wollen, dass der Tweet auch wirklich gesehen wird, können Sie ihn auch an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten posten (dies sollten Sie allerdings wirklich nur bei sehr wichtigen Mitteilungen tun).

Bilder vom letzten Geschäftsapéro, der Firmenmesse oder einem Jubiläum
Wie oft geschieht es, dass während einem Event fleissig Bilder geschossen werden, diese dann jedoch irgendwo in einem Archiv auf dem Computer verschwinden und vergessen gehen? Viel zu oft! Dabei sind es gerade die Bilder, die einem Unternehmen einen persönlichen Anstrich verleihen und zeigen, wer dahinter steckt. Nutzen Sie beispielsweise flickr.com, um dort in einer Gruppe (öffentlich oder privat) die Bilder vom letzten Firmenevent hochzuladen und dann über Twitter via Link  darauf aufmerksam zu machen. Auch hier gilt: zum Link gehört eine „knackige“ Kurzbeschreibung, damit ihn möglichst viele Leute anklicken.

Kritik konstruktiv nutzen
Kritik am eigenen Unternehmen oder zu Produkten sollte konstruktiv genutzt und auf keinen Fall gelöscht oder nicht beachtet werden. Wenn sich ein User über Twitter negativ zu Ihrem Unternehmen oder Ihren Produkten äussert, sollten Sie sich entweder mittels einer @Nutzername-Antwort öffentlich an ihn wenden und direkt Hilfe anbieten oder in heiklen Fällen über eine DM in Kontakt mit ihm treten. Der Kunde wird diese Art von persönlicher Hilfeleistung schätzen und sich in Zukunft mit negativen Kommentaren zu Ihrem Unternehmen zurückhalten.


Und zum Schluss gibt’s noch eine kleine Warnung: Wenn Sie Ihre Twitterstrategie nicht von Anfang an gezielt ausformulieren und genau einteilen, wie oft Sie Twitter nutzen wollen, kann diese Plattform schnell zum Zeitfresser werden- einmal ganz abgesehen davon, dass Twitter süchtig machen kann...  

Herzlichst,
Sarah Baumgartner

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